Estratto
Das Simultane oder Polykino
01/01/1925
Ger/deu
Man mußte ein Kino bauen, das für verschiedene Versuchszwecke hinsichtlich Apparatur und Projektionsfläche eingerichtet ist. Es ist vorstellbar, die übliche Projektionsebene durch einfache Verstellvorrichtung in verschiedene schräg lagernde Flächen und Wölbungen zu gliedern, wie eine Berg- Tal-Landschaft, der ein möglichst einfaches Teilungsprinzip zugrunde liegt, um die Wirkung der auf ihr erfolgenden Projektionszerrung beherrschen zu können. Ein anderer Vorschlag zur Umänderung der Projektionsflächen wäre: an Stelle der heutigen viereckigen eine kugelsegmentförmige. Diese Projektionsfläche muß einen sehr großen Radius, also sehr geringe Tiefe haben, und für den Zuschauer in einem Sehwinkel von ca. 45° angebracht werden. Auf dieser Projektionsfläche sollen mehrere (bei den ersten Versuchen vielleicht zwei) Filme gespielt werden, und zwar nicht auf eine feste Stelle projiziert, sondern kontinuierlich von links nach rechts bzw. von rechts nach links, von unten nach oben, von oben nach unten usw. laufend. Bei diesem Verfahren lassen sich zwei oder mehrere erst voneinander unabhängige, später bei ihrem berechneten Zusammen treffen einander sinngemäß deckende Geschehnisse darstellen.
László Moholy-Nagy, Malerei Fotografie Film, Albert Langen Verlag, 01/01/1925, München
tipologia
Studio storico-critico
ambito
Arti visive
p. 39
Polykino (Ita)
Projection (Eng), Screen (Eng), Semitransparent Screens (Eng)
Kino, Projektions, Projektionsfläche